ICH LEBE MEIN LEBEN IN WACHSENDEN RINGEN,

DIE SICH ÜBER DIE DINGE ZIEHN. ICH WERDE

DEN LETZTEN VIELLEICHT NICHT VOLLBRINGEN,

ABER VERSUCHEN WILL ICH IHN.ICH KREISE UM

GOTT, UM DEN URALTEN TURM UND ICH KREISE

JAHRTAUSENDELANG; UND ICH WEISS NOCH

NICHT: BIN ICH EIN FALKE, EIN STURM ODER EIN

GROSSER GESANG.

RAINER MARIA RILKE

EIN ZYKLUS TEILPLASTISCHER BILDER

IN ACRYL, GIPS UND BLATTGOLD

| UND ES DECKT NICHT ZU | INNERWENDIGLICHST |

GETRENNT | ES TUT SICH AUF | LEICHT –

BEDECKT | DARUNTER IST ES DA | WELT VERSCHOBEN

| ALLES OFFEN | UND ICH? | INNEN

WEICH | SANDSPUR | INMITTEN LICHT | GOLD

GLÄNZT | EINE SPUR VON ETWAS | LANGSAM

VON UNTEN NACH AUSSEN | VERWUNDEN |

WAS BLEIBT WENN NICHTS | WASSERLICH |

VIER | AUF UND ABGEPLATZT | VOM WERDEN,

SEIN, VERGEHEN UND BLEIBEN

Bei Fabiola Diehl sind es eigentliche keine Ringe, sondern Kreise, sogar Ellipsen. Kein Anfang und kein Ende – das Rund als etwas Vollkommenes. Gleichzeitig Oberflächen, die oft nicht glatt erscheinen, Verwerfungen, Unebenheiten, Brüche und Zerrissenheit aufweisen – eben nicht vollkommen. Die Arbeiten in diesem Katalog, entstanden in Jahren 2013 bis 2016, sind ein

Herzensanliegen von Fabiola Diehl. Vieles ist in Bewegung geraten, Prioritäten verschieben sich, Heraus-treten aus dem Schatten – das eigene Ich entdecken und zeigen.


Der Betrachter spürt eine Sensibilität, eine Feinfühligkeit, auch eine Verletzlichkeit, erahnt durch die Bildnamen Symbole unterschiedlicher Lebensphasen und Entwicklungen. Gleichzei-tig spürt er Emanzipation, Stärke und Ausdruckskraft. Nur scheinbar ein Widerspruch, denn das Eine bedingt das Andere: Ohne das Eine könnte das Andere gar nicht erst nicht entstehen. 


Durch die Verwendung der Materialien Gips, Karton, Acryl, Gold, entsteht eine Verbindung zu Fabiola Diehls Hand-werkskunst, sie ist nicht nur Malerin, sondern auch Buchbinde-meisterin. Ihr glückt mit ihrem Bilderzyklus eine wunderbare Symbiose beider Künste.


Ingeborg Bias-Putzier

UND ES DECKT NICHT ZU

Acryl, Gips, Blattgold, 2014

INNERWENDIGLICHST

Acryl, Gips, Blattgold, 2015

GETRENNT

Acryl, Gips, Blattgold, 2015

ES TUT SICH AUF

Acryl, Gips, Blattgold, 2014

LEICHT – BEDECKT

Acryl, Gips, Blattgold, 2015

DARUNTER IST ES DA

Acryl, Gips, Blattgold, 2015

WELT VERSCHOBEN

Acryl, Gips, Blattgold, 2016

ALLES OFFEN

Acryl, Gips, Blattgold, 2016

UND ICH?

Acryl, Gips, Blattgold, 2015

INNEN WEICH

Acryl, Gips, Watte, Blattgold, 2014

SANDSPUR

Acryl, Blattgold, 2014

INMITTEN LICHT

Acryl, Blattgold, 2013

GOLD GLÄNZT

Acryl, Blattgold, 2014

EINE SPUR VON ETWAS

Acryl, Gips, Blattgold, 2016

LANGSAM VON UNTEN NACH AUSSEN

Acryl, Gips, Blattgold, 2014

VERWUNDEN

Acryl, Gips, Blattgold, 2015

WAS BLEIBT WENN NICHTS

Acryl, Gips, Blattgold, 2015

WASSERLICH

Acryl, Gips, Blattgold, 2014

VIER

Acryl, Gips, Blattgold, 2014

AUF UND ABGEPLATZT

Acryl, Gips, Blattgold, 2015

VOM WERDEN, SEIN, VERGEHEN UND BLEIBEN

Acryl, Blattgold, 2014

Fabiola Diehl

Ausbildung als Buchbinderin | 1980 bis 1983

Restaurierungswerkstätte Bayerisches Hauptstaatsarchiv München | bis 1986

Meisterprüfung im Buchbinderhandwerk München | 1988

freischaffende künstlerische Tätigkeit in Thaining | seit 1989

Mitbegründung UNIKAT Dießen I 2014 - 2016


Teilnahme an Ausstellungen und Märkten

Dozententätigkeit für Schulen und Institute


Lebens- und Arbeitsmittelpunkt in Pappenheim I seit 2018

Zurück zum Geburtsnamen von Hoppe zu Diehl I seit 2021

Gestaltung Büro für Gestaltung Wangler & Abele Norina Häberle www.bfgest.de


Fotos Jörg Kranzfelder

www.kranzfelder.de

Raumaufnahmen Markus Fromm

Rochlhaus Armin Preis

www.rochlhaus.de

Portrait Christoph Buback


© 2016